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"… mit drei unterschiedlichen themen, die in der arbeit ineinanderfließen, habe ich mich in meiner ölmalerei in der letzten zeit auseinandergesetzt.


1. der gesichtsausdruck, vor allem der blick der augen, ist mir sehr wichtig: wie wird der betrachter angeschaut? ich möchte, dass kommunikation stattfindet zwischen dem menschen im bild und dem betrachter.


2. das spiel von licht und schatten auf den gesichtern: ich male muster und farbspiele, die zum teil realistisch sind, zum teil fast unwirklich, übertrieben, meiner eigenen fantasie entspringend.


3. mein drittes thema ist bewegung: menschen in bewegung als ganzes oder ausschnitthaft, ich versuche bewegung darzustellen, selbst wenn die figuren stehen oder sitzen.


zu meiner arbeit im atelier:


markus lüpertz hat zu mir gesagt, je mehr ich mich der malerei hingebe, desto mehr muss ich mich mit meiner eigenen unzufriedenheit auseinandersetzen und desto mehr fordert mich diese arbeit heraus. im atelier gibt es keine ablenkung, den ganzen tag bin ich meinen eigenen launen und stimmungen ausgesetzt, habe nur mit mir selbst zu tun. ich arbeite intensiv am bild, schaffe es aber nicht, meinem anspruch zu genügen. die unzufriedenheit ist es, die mich antreibt, mich in meiner arbeit weiter treibt. jedes bild ist ein schritt, ist eine erfahrung. das fertige, das vollkommene bild gibt es für mich nicht.

 

 

 

 

meine arbeiten sind schritte auf einem weg, der immer weiter geht. mein ziel ist, immer besser das zum ausdruck zu bringen, was in mir ist – was das für meine malerei konkret bedeutet, ist in ständiger veränderung. ist es die vereinfachung, die stärke des ausdrucks eines bildes oder ist es ihre besondere farbigkeit, hilft eventuell die perfektionierung der technik?


was ist der sinn meiner malerei?


häufig frage ich mich nach dem sinn meines tuns.


ich habe einen starken inneren drang zu malen, der mich täglich aufs neue in mein atelier zieht. gibt es phasen, in denen ich nicht zum arbeiten komme, werde ich unruhig und unzufrieden. ich „muss“ also malen. liegt der sinn daher im tun?


verliebt sich ein betrachter in eines meiner werke und erwirbt es, so findet dieses werk seinen platz und seine ganz besondere beachtung. es wechselt von mir, die ich es erschaffen habe, zu einem neuen besitzer, einem menschen, der auf eigene weise von diesem bild angerührt ist und zu diesem bild eine beziehung aufbaut. dieses zu erleben, ist eine große bestätigung meines tuns. und jedes mal für mich ein kleines fest."

 

rede anlässlich der verleihung des kulturförderpreises

 

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